Heute an unserem einzigen vollen Tag in Berastagi wollen wir gerne auf den Vulkan Sibayak hochlaufen und uns von dort den Sonnenaufgang ansehen. Wir haben nur etwa fünfeinhalb Stunden geschlafen und der Wecker klingelt bereits gegen 2.30 Uhr. Wir machen uns fertig, frühstücken und packen die letzten Sachen zusammen. Gegen halb vier machen wir uns dann zu Fuß auf die ca. 8 Kilometer lange Strecke auf den Weg. Das erste Stück führt uns noch durch ein paar zum Teil beleuchtete Hotel- und Wohnhausstraßen. Kurz danach beginnt die komplett dunkle Straße, die durch den Wald und den angrenzenden Dschungel führt. Ein Glück haben wir unsere Stirnlampen dabei ohne die man nun auch ziemlich aufgeschmissen wäre. Es geht etliche Male Berg auf und ab und gegen halb fünf kommen auch die ersten Einheimischen auf Rollern vorbei, die sich auch den Sonnenaufgang ansehen wollen. Immerhin wissen wir dadurch, dass wir wirklich die richtige Straße genommen haben.
Nach etwa anderthalb Stunden erreichen wir den Parkplatz, an dem wir uns auch Eintrittskarten kaufen und bis zu dem man auch problemlos mit dem Auto und dem Roller fahren kann. Diese sind mit 10000 IDR, was ca. 0,60 € entspricht ziemlich günstig. Direkt nach dem Ticketkauf wird die Straße ziemlich schlecht und ist übersät von großen Löchern und ein Großteil des Belages fehlt. Hier kann man eigentlich nicht mehr wirklich mit dem Roller fahren und ist zu Fuß wesentlich besser unterwegs. Wir gehen weiter bergauf und langsam nehmen wir den ersten Schwefelgeruch wahr. In der Ferne können wir schon die ersten vulkanischen Gase hören, die aus dem Boden aufsteigen. Am und um den Vulkan übernachten am Wochenende viele Einheimische in Zelten, um sich am nächsten Morgen den Sonnenaufgang anzusehen. Dementsprechend sind wir nicht wirklich alleine und laufen mit einigen anderen Menschen immer mehr den Vulkan bergauf.
Nach insgesamt knapp zweieinhalb Stunden Fußmarsch kommen wir auf der Spitze des Vulkans, die auf etwa über 2200 Metern liegt an. Der Himmel wird bereits langsam heller, allerdings sehen wir bereits jetzt schon, dass ein Großteil des Himmels von Wolken bedeckt ist und wir höchstwahrscheinlich mit dem Sonnenaufgang kein Glück haben werden. Langsam dämmert es, allerdings ziehen immer wieder große Nebel- und Wolkenfelder über und durch den Vulkan, wodurch dieser immer wieder für längere Zeit in einer weißen Wand verschwindet. Man kann in den Gesichtern um uns herum ablesen, dass jeder darauf hofft, dass das Wetter besser wird. Fast zwei Stunden später kämpft sich die Sonne endlich mehr durch, schafft es die Wolken etwas zu verdrängen und wir haben endlich zumindest für ein paar Minuten die komplette Sicht über den Krater und die vielen Löcher, aus denen das Schwefelgas aus dem Boden unter großem Druck aufsteigt. Einige Minuten später zieht zwar immer wieder die nächste Wolkenfront durch, aber immerhin schaffen wir es ein paar Fotos zu machen.