Der Wecker klingelt um 8 Uhr. Heute geht es weiter nach Luoyang zu den Longmengrotten. Wir frühstücken und packen die letzten Sachen in unsere Rucksäcke. Der Besitzer des Hostels ist so nett und bringt uns um 9 Uhr zum Bahnhof. Nach einer einstündigen Zugfahrt am Bahnhof angekommen, suchen wir den Ticketschalter um uns das Zugticket nach Chengdu zu kaufen, wo wir in zwei Tagen hinfahren.
Mit den neuen Zugtickets im Gepäck fahren wir mit dem Bus zu unserer Unterkunft (The capsule of my house luoyang). Diese ist in einer Seitenstraße gelegen, in der wir wahrscheinlich bei Nacht nicht reingelaufen wären. Dort angekommen werden wir sehr freundlich begrüßt und die Besitzerin spricht sogar etwas Englisch. Sie zeigt uns unser Zimmer welches leider im vierten Stock gelegen ist. Mit den schweren Rucksäcken bepackt war der Weg zum Zimmer in dem engen Treppenhaus mit den schmalen Stufen nicht ganz einfach. Wir machen uns etwas frisch, kaufen uns Proviant für den Tag und steigen in den Bus, der uns zum White Horse Tempel bringen soll.
Wir haben Glück, dass wir noch in den Bus reinkommen, da dieser schon sehr voll ist. Bei den darauf folgenden Stationen wurden schon keine Leute mehr rein gelassen. Wir hoffen, dass es im Bus schnell leerer wird, da wir eine Stunde Fahrt vor uns haben. Leider haben wir kein Glück und es bleibt bis zum Ende so voll. Unglücklicherweise fängt es kurz nachdem wir los gefahren sind auch noch an zu regnen und so kommen wir etwas genervt am Tempel an. Der White Horse Tempel ist der erste buddhistische Tempel in China. Knut hat sich schon wieder in Carinas Jacke verkrochen. Eine Regenjacke hat er nicht eingepackt. Wir kaufen uns die Tickets (35 Yuan, ca. 4,60€ p.P.) und gehen durch den Eingang.
Der Tempel ist sehr voll und wir sind etwas enttäuscht vom ersten Bereich. Der Tempel ist recht farblos und einfach gestaltet, in einigen Gebäuden sind Bilder und Skulpturen zum Verkauf ausgestellt, die aus unserer Sicht nicht wirklich was mit dem Tempel zu tun haben. Außerdem sind die anderen Besucher sehr laut und rücksichtslos und das schlechte Wetter hilft auch nicht wirklich zur Stimmungsaufhellung bei.
Wir haben den Tempel eigentlich schon abgeschrieben, kommen dann aber in den neueren Bereich. Dieser wurde erst nach der Jahrtausendwende hinzugefügt und zeigt wichtige touristische Heiligtümer aus Thailand, Myanmar und Indien, welche die gute kulturelle Kooperation mit China unterstreichen soll. Hier ist alles hell gestaltet. Die Gebäude sind weiß und die Ränder und Dächer sind mit Gold verziert. Unsere Laune steigt sofort und wir genießen die Abwechslung.